• Philosophie, die dich begeistert ...

    Was ist der Geist Europas? Teil 1 Convivium der Aka3 in München

    Bei unserem ersten Convivium der Akademie-3.org in München ging es um das Thema Europa – unsere geistigen Wurzeln und um das Thema, was ist überhaupt Geist.

    Christoph Quarch sprach im ersten Teil über diese Punkte. Im zweiten Teil ging der KI-Experte Matthias Pfeffer der heutigen Fragestellung der digitalen Entwicklungen in Europa nach.

    Ihr hört Teil 1 von Christoph Quarch – die am Schluss erwähnte erste Sommerakademie „Dreaming Europe“ findet vom 15. bis 18. Juni 2023 in Scheßlitz bei Bamberg statt.

    Alle Infos dazu erhaltet ihr über diesen Link.

    #Europa #Geist #Zeitgeist #KI #ChatGpt #ChristophQuarch #MatthiasPfeffer #akademie3

    Lieben statt begreifen – Interview mit Hans-Peter Dürr

    Spirit im Dialog:
    Das Interview wurde am 15.12.2011 von Christoph Quarch mit Hans-Peter Dürr aufgenommen und ist so aktuell wie damals.

    Wir veröffentlichen einmal im Monat Interviews, die Christoph Quarch mit Persönlichkeiten führte. Den Auftakt macht Hans-Peter Dürr, Physiker und leider schon verstorben.

    Es geht um unsere Weltwahrnehmung.

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    Lieben statt begreifen

    Die Erkenntnisse der avancierten Physik fordern dazu auf, die Wirklichkeit in einem neuen Licht zu sehen. Nicht werden wir der Welt gerecht, wenn wir sie analytisch zergliedern, sondern sofern wir sie als ein Ganzes verstehen, in dem alles mit allem verbunden ist, sagt der Physiker Hans-Peter Dürr.

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    Wir: Herr Dürr, wie wenige andere haben Sie in den vergangenen 50 Jahren die Entwicklung der theoretischen Physik aus nächster Nähe verfolgt. Was ist für Sie die folgenreichste Erkenntnis, die Ihre Wissenschaft zutage gefördert hat?

    Hans-Peter Dürr: Die wohl bahnbrechendste Erkenntnis der neueren Physik liegt darin, dass wir nicht länger die Materie als Grundbaustein des Universum betrachten können. Ja, wir wissen heute, dass es auch nicht Energie ist, was der Welt zugrunde liegt, denn Energie ist bei Lichte besehen nichts anderes als »verdünnte Materie«, während Materie so etwas wie »zerknüllte Energie« ist. Nein, was die Welt im Innersten zusammenhält, ist ihre Beziehungsstruktur. Und diese Beziehungsstruktur ist weder materiell noch energetisch erzeugt, sondern sie besteht von Anfang an.

    Wir: Am Anfang war die Beziehung?

    Dürr: So könnte man sagen. Wobei es merkwürdig ist, dass die Beziehung ursprünglicher ist als dasjenige, was in Beziehung zueinander steht. Und doch verhält es sich genau so.

    Wir: Welche Konsequenzen bringt diese neue Weltsicht mit sich?

    Dürr: Zunächst einmal gibt sie eine Antwort auf die von der klassischen Physik nicht hinreichend beantwortete Frage, wie eigentlich eines und ein anderes in Beziehung stehen können. Schauen Sie: Wenn wir uns fragen, wie sich die Beziehung verstehen lässt, in der Sie und ich zueinander stehen, dann hätte man in der alten Physik darauf verwiesen, dass wir uns im gleichen Raum befinden und uns in einer messbaren Entfernung zueinander befinden. Aber damit wäre nichts erklärt. Wenn wir uns hingegen von dieser Sicht frei machen und uns in einer anderen Dimension bewegen, in der wir mit einem Blick das Ganze sehen und – ohne es begreifen zu können – erfahren, dass wir nie getrennt sind, dann kommen wir der Realität sehr viel näher. Nur erfordert das eine ganz andere Weise, sich zur Welt zu verhalten: eher tastend und spürend.

    ….

    Was wollte Platon? Kurz erklärt von Christoph Quarch

    Was steckt in Platons Texten, was wir noch lange nicht erfasst und verstanden haben?

    Christoph Quarch klärt auf, wie man Platon lesen sollte – um einigermaßen zu verstehen, was Platon wollte.

    Platons Geburt liegt fast zweieinhalbtausend Jahre zurück, aber seine große Zeit kommt erst noch. Davon ist der Philosoph Christoph Quarch überzeugt. Er hält Platon für den Denker des dritten Jahrtausends, mit dessen Hilfe wir die Krisen und Pathologien der modernen Welt überwinden können. 

    Und das genau im Widerspruch zu Nietzsche und Popper, die Platons Werk gründlich missverstanden haben, so Quarch. Wie man Platon lesen sollte, wie sein Werk verstehen und welche „Ordnung“ man beim Lesen beherzigen sollte, erklärte er bei der phil.cologne 7 am 8. Juni 2019. 

    Eines, laut Quarch ist sicher: es gibt keine Lehre Platons. Was Platon aber vermutlich wollte, ist: einen jeden ins eigenständige Denken und Fragen bringen und damit sind wir genau an der Problemlösung der Neuzeit angekommen. Denn: nur wenn wir unser Denken hinterfragen, können wir in ein anderes Denken kommen und damit unsere Sicht auf die Welt und unser Handeln in der Welt ändern.  

    Mehr zu Platon im Buch von Christoph Quarch „Platon und die Folgen“ (Link führt zu Thalia)

    Das Buch ist mit diesem Link auch als Hörbuch verfügbar.

    Platon und die Folgen von Christoph Quarch
    J.B. Metzler Verlag ISBN 978-3-476-04636-9

    Mehr zu Christoph Quarch unter www.christophquarch.de

    #Platon #ChristophQuarch

    Reflexion: Ach Gott, wie manches Herzeleid BVW3

    Reflexion zum Text der Bach-Kantate „Ach Gott, wie manches Herzeleid“ von Christoph Quarch, aufgenommen im Februar 2021 für die J.S. Bach-Stiftung St. Gallen.

    Damals prägte die Pandemie unser Leben, heute sind wir mitten in den Herausforderungen von Krieg, Klimakrise, Sozialer Konflikte. Umso deutlicher die Reflexion von Christoph Quarch, inwiefern eine „schlechte Theologie“ ursächlich für unsere heutige Zeit ist.

    Die Aufnahme der Bachstiftung kann mit diesen Link auf youtube angeschaut werden.

    Text der Kantate:

    1
    Ach Gott, wie manches Herzeleid
    begegnet mir zu dieser Zeit!
    Der schmale Weg ist trübsalsvoll,
    den ich zum Himmel wandern soll.

    2
    Wie schwerlich läßt sich Fleisch und Blut
    zwingen zu dem ewigen gut!
    Wo soll ich mich denn wenden hin?
    Zu dir, Herr Jesu, steht mein Sinn.

    3
    Bei dir mein Herz Trost, Hilf und Rat
    allzeit gewiß gefunden hat;
    niemand jemals verlassen ist,
    der getraut hat auf Jesum Christ.

    4
    Du bist der große Wundermann,
    das zeigt dein Amt und dein Person.
    Welch Wundering hat man erfahr’n,
    da du, mein Gott, bist Mensch gebor’n.

    5
    Und führest mich durch deinen Tod
    ganz wunderlich aus aller Not!
    Jesu, mein Herr und Gott allein,
    wie süß ist mir der name dein!

    6
    Es kann kein Trauern sein so schwer,
    dein süßer Nam‘ er freut viel mehr;
    kein Elend mag so bitter sein,
    dein süßer Nam’der lindert’s sein.

    7
    Ob mir gleich Leib und Seel‘ verschmacht’t,
    so weißt du, Herr, daß ich’s nicht acht‘.
    Wenn ich dich hab‘, so hab ich wohl,
    was mich ewig erfreuen soll.

    8
    Dein bin ich ja mit Leib und Seel‘,
    was kann mir tun Sünd‘, Tod und Höll‘?
    Kein‘ beßre Treu‘ auf Erden ist
    denn nur bei dir, Herr Jesu Christ.

    9
    Ich weiß, daß du mich nicht verläßt,
    dein Wahrheit bleibt mir ewig fest.
    Du bist mein rechter, treuer Hirt,
    der ewig mich behüten wird.

    10

    Jesu, mein‘ Freud‘, mein‘ Ehr’und Ruhm,
    mein’s Herzens Schatz und mein Reichtum,
    ich kann’s ja doch nicht zeigen an,
    wie hoch dein Nam‘ erfreuen kann.

    11

    Wer Glaub‘ und Lieb‘ im Herzen hat,
    der wird’s erfahren in der Tat,
    drum hab‘ ich oft und viel gered’t:
    Wenn ich an dir nicht Freude hätt.

    12

    So wollt‘ den Tod ich wünschen her,
    ja daß ich nie geboren wär‘;
    denn wer dich nicht im Herzen hat,
    der ist gewiß lebendig tot.

    13

    Jesu, du edler Bräutgam wert,
    mein’höchste Zier auf dieser Erd‘,
    an dir allein ich mich ergötz
    weit über alle güldnen Schätz.

    14

    Sooft ich nur gedenk‘ an dich,
    all mein Gemüt erfreuet sich;
    wenn ich mein‘ Hoffnung stell‘ zu dir,
    so fühl‘ ich Fried und Trost in mir.

    15

    Wenn ich Nöten bet‘ und sing‘,
    so wird mein Herz recht guter Ding‘.
    Dein Geist bezeugt, daß solches frei
    des ew’gen Lebens Vorschmack sei.

    16

    Drum will ich, weil ich lebe noch,
    das Kreuz dir willig tragen nach.
    Mein Gott, mach‘ mich dazu bereit,
    es dient zum Besten‘ allezeit.

    17

    Hilf mir mein‘ Sach‘ recht greifen an,
    daß ich den Lauf vollenden kann;
    Hilf mir auch zwingen Fleisch und Blut,
    vor Sünd Schanden mich behüt‘!

    18

    Erhalt mein Herz im Glauben rein,
    so leb‘ und sterb‘ ich dir allein.
    Jesu, mein Trost hör‘ mein‘ Begier:
    o mein Heiland, wär‘ ich bei dir!

    Mehr zu Christoph Quarch unter www.christophquarch.de

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