Für die alte Philosophie war es eine Selbstverständlichkeit: Wer gut leben will, muss Tugenden ausprägen. Tugenden verstanden die antiken griechischen Denker (allen voran Platon) als Bestheit. Entsprechend seiner Theorie der Seele unterschied Platon vier zentrale Tugenden des Lebens: das Maßhalten oder die Besonnenheit als Tugend unserer Triebe, die Tapferkeit als Tugend der Affekte, die Weisheit als die Tugend unseres Geistes und die Gerechtigkeit als Tugend unserer Seele. Wie wir auf optimale Weise leben können, erschließt sich einem Weisen, der diese Kardinaltugenden verinnerlicht hat. Sie sind Wegweisung und Herausforderung in einem. Ihnen zu genügen heißt zu werden, das Beste aus sich herauszuholen.
Warum wir uns in unseren allgegenwärtigen Wertediskussionen wieder an die Tugenden erinnern sollten, ergibt sich aus der Tatsache, dass Tugenden „wertefrei“ sind und so nicht von menschlichen Interessen gelenkt werden.
Sie hören die Einführung zu der Vortragsreihe „Tugenden – die Meisterschaft des Lebens“ von Christoph Quarch
Alle vier Vorträge sind über die gängigen Streamingdienste zu hören.
www.christophquarch.de